Richtig Saunieren

Erst ordentlich schwitzen, dann eiskalt duschen – was kann dir jetzt
Besseres passieren? Plan mal wieder einen Saunatag ein! Der
lässt den Winterfrust vergessen und macht Haut
und Body fit!

Nimm dir Zeit!
Egal, wie lange du es in der
Schwitzkammer aushältst, danach ist Ausruhen dran.
Gönn dir mindestens fünfzehn bis dreißig
Minuten. Das macht bei maximal drei Sauna- oder Dampfbadgängen
inklusive Abkühlen, Duschen, Eincremen und haaretrocknen
locker zwei bis drei Stunden.

Schwitzen bringt’s
Stress ade – Sauna bedeutet relaxen bis
zum kleinen Zeh, und nebenher wird die Haut glatt und rosig. Denn
während die Schweißperlen über deine Haut
laufen, weichen sie Hornschüppchen auf und lösen sie.
Beim Abtrocknen rubbelst du sie unbemerkt mit dem Handtuch weg.
Trockene Saunahitze bis zu 100 Grad erhitzt die Haut auf bis zu 42
Grad, die Körpertemperatur steigt um ein Grad. Haut und innere
Organe werden intensiv durchblutet, was verspannte Muskeln lockert und
die Haut gesund schimmern lässt. Und die Hitze macht nicht nur
schön und fit, sondern auch noch happy: Sie aktiviert
körpereigene Glückshormone, die Endorphine, und das
entspannt zusätzlich. Ob du dich in trockener Saunahitze oder
in den 40 Grad warmen Dunstschwaden des Dampfbades wohler
fühlst – probier’s aus. Empfindliche Haut mit Neigung zu roten
Äderchen verträgt grundsätzlich
Dampfbäder besser.

Essen & Trinken
Eine Riesenpizza direkt vor der Sauna
zu essen ist keine gute Idee, hungern aber auch nicht. In der Hitze
belastet beides den Kreislauf. Zum Verzehr ideal: Obst (z. B. Bananen,
Äpfel), Joghurt oder ein Käsebrot. Weil der
Köper nach zwei bis drei Saunagängen bis zu einen
Liter Flüssigkeit ausgeschwitzt hat (die Waage beweist es),
zum Nachtanken empfehlen wir Mineralwasser oder Apfelschorle.

Das Saunaprinzip
Erst gründlich duschen, dann
abtrocknen. Denn nasse Haut schwitzt schlechter, weil zuerst die
äußere Feuchtigkeit verdunstet. Nutzt du die Sauna
in einem Fitness-Center? Nie direkt nach dem Sport in die Hitze
stürzen, sondern vorher eine Runde ausruhen, der Puls sollte
unter 100 Schlägen pro Minute liegen. Die Zeit in der Sauna
unbedingt nach Gefühl dosieren, ca. zehn Minuten auf der
mittleren Bank reichen völlig. Die letzten zwei Minuten
aufrecht sitzen, damit dir nicht schwindelig wird. Danach sofort ins
Freie – nackt und ohne vorher zu duschen. Der Körper braucht
jetzt dringend frischen Sauerstoff, in der Saunakabine ist der
Mangelware. Zum Abkühlen eiskaltes Wasser erst über
die Beine, dann über die Arme laufen lassen. Dusch dich vom
Hals bis zu den Zehen kurz ab und hüpf ins Tauchbad, das
bringt den ultimativen Frische-Kick. Jetzt warten Bademantel und
Ruheraum!

Schwitz-Etikette
Aus Rücksicht auf
Mitschwitzende sind einige Beauty-Prozeduren grundsätzlich
tabu.
1. Bürstenmassage in der Saunakabine – dabei fliegen
Schweißtröpfchen umher, und das
Schrubbgeräusch nervt.
2. Am Fußbecken Nägel schneiden oder die Hornhaut
abrubbeln – wer badet seine Füße schon gerne in den
Schnipseln?
3. Schweißgebadet ins Tauchbecken – vorher duschen ist
Pflicht, damit das Wasser nicht zur Keimquelle wird.
4. Enthaarungszeremonien in öffentlichen Saunen – was im
orientalischen Dampfbad Hamam dazugehört,
stößt in Nordeuropa auf Unverständnis.
Zumal hier die meisten Herren den Nassrasierer benutzen. Und wer findet
schon gerne fremde Haare in der Dusche.
5. Sich nackt auf den Liegen im Ruheraum räkeln oder
gegenseitig Pickel ausdrücken – Erklärung
überflüssig.

Equipment-Check
Ins kleine Saunagepäck
gehören auf jeden Fall ein extralanges Badelaken, damit der
Schweiß im Liegen nicht auf die Holzbänke
tröpfelt, und ein bis zwei Frotteetücher zum
Abtrocknen. Damit du beim Ausruhen schön warm bleibst, pack
noch ein kleineres Handtuch ein, das sich als Turban für die
nassgeschwitzten Haare eignet. Und natürlich einen langen
Bademantel (oder einen Jogginganzug) und dicke, warme Socken.
Badelatschen bleiben zwar vor der Sauna stehen, schützen aber
in der übrigen Zeit vor möglichem Fußpilz.
Vergiss deinen Lieblingsschmöker nicht!

Extra
Wohlfühl- und Beauty-Prozeduren rund ums Schwitzen
Leidest du unter chronischen
Eisfüßen, stell sie vorm ersten Saunagang in ein
warmes Fußbad. Das schubst schon mal die Durchblutung an, und
du schwitzt in der Sauna leichter. Saunaexperten empfehlen
außerdem ein warmes Fußbad direkt nach dem
Abkühlen. Während du dann im Bademantel
döst, verteilt sich die Wärme
gleichmäßig. Andere finden das
überflüssig und legen sich lieber ohne Umweg auf die
Liege. Was robuster Haut gut tut: eine Bürstenmassage vom
kleinen Zeh aufwärts Richtung Herz kurbelt den Kreislauf an
und wirkt wie ein Peeling. Optimal zwischen dem zweiten und dritten
Saunagang, dann sind raue Hautstellen leicht aufgeweicht und
lösen sich noch besser. Wer zu unreiner Haut neigt, kann
zwischen den Saunagängen ein Gesichtspeeling machen oder beim
Ausruhen eine Reinigungsmaske einwirken lassen. Spröde,
trockene Haare freuen sich jetzt über eine Haarkur: vor dem
letzten Sauna- oder Dampfbadgang auftragen und nach dem letzten
Ausruhen unter der Dusche auswaschen.

Heute geschlossen
Bei Fieber oder akuten
Entzündungen wie z. B. Halsschmerzen ist alles falsch, was den
Körper weiter aufheizt und damit den Kreislauf
überfordert. Ein heißes Wannenbad verschiebst du
deshalb besser genauso wie schwitzen in der Sauna. Zum Vorbeugen gegen
Erkältungen ist die Sauna dagegen ideal, denn dabei wird das
gesamte Abwehrsystem trainiert, und Bakterien und Viren haben so gut
wie keine Chance.